Allgemein

Blitze können Gebäude beschädigen oder auch vollständig zerstören. Das Wasser in den Baustoffen kann explosionsartig verdampfen und Brände können ausgelöst werden. Der Blitzstrom kann aber auch über elektrische Leitungen, Wasserrohre und ähnliches direkt in das Gebäude geleitet werden und dort weitere Schäden verursachen.

Durch Induktion, diese von einem Blitzeinschlag in das Blitzschutzsystem ausgelöst werden kann, können in den elektronischen Versorgungsleitungen wie unter anderem elektronischen Versorgungsleitungen, Telefonleitungen und Netzwerkkabel hohe Sekundärströme fließen und zu Schäden an angeschlossenen Geräten führen.

Äußerer Blitzschutz

Dieser beinhaltet alle Vorrichtungen, die vor einem direkten Blitzeinschlag in das Gebäude schützen. Ein Bestandteil ist die Fangeinrichtung aus Stangen, Drähten, Seilen oder Metallteilen. Diese hat die Aufgabe direkte Blitzeinschläge einzufangen. Ein weiterer Bestanteil ist die Ableitungsanlage aus Ableitungen im laut Schutzklasse vorgeschriebenen Abstand. Sie leitet den Blitzstrom von der Fangeinrichtung zur Erdungsanlage. Die Erdungsanlage ist der Bestandteil, der dafür sorgt, dass der Blitzstrom in den Erdboden abgeleitet wird. Dazu werden, wenn der Erdwiderstand zu hoch ist, Ringerder, Strahlenerder, Plattenerder, Tiefenerder oder natürliche Erder eingesetzt. Es ist sicherzustellen, dass diese ihre Aufgabe dauerhaft ausführen können. Es muss also korrosionsbeständiges Material verwendet werden. Meist wird in der Praxis verzinkter Stahl eingesetzt.

Innerer Blitzschutz

Werden elektrische und elektronische Anlagen vor Überspanngen die durch Blitzeinschläge ausgelöst werden können geschützt, so handelt e sich um inneren Blitzschutz. Die Überspannungen können auf verschiedene Art durch Blitzeinschläge ausgelöst werden: zu einem durch den direkten Blitzeinschlags und den Spannungsüberschlag im Näherungsbereich oder durch den direkten Einschlag in Energie- oder Telekommunikationsleitungen oder durch Induktionsspannungen, die durch einen Blitzeinschlag in die Blitzschutzanlage des Gebäudes ausgelöst werden können. In der Norm EN 61643-11 werden die Schutzeinrichtungen in drei Kategorien eingeteilt. In die Kategorie des Grobschutzes (SPD Typ 1) fallen alle Vorrichtungen die für den äußeren Blitzschutz eingesetzt werden. Der Blitzstrom wird abgeleitet, eine für elektronische Geräte gefährliche Überspannung wird aber zugelassen. Er ist platzsparend und kostengünstig. In der Kategorie des Mittelschutzes (SPD Typ 2) wird die Spannung reduziert. Er wird in Verteilern eingesetzt. Erst in der Kategorie des Fein- oder Geräteschutzes (SPD Typ 3) werden die Spannungen auf ein für elektronische Geräte unschädliche Höhe reduziert. Er wird in Überspannungsschutz-Steckdosen, Überspannungsschutz-Steckdosenadaptern und Endgeräten verwendet.